Es war eine Tour, die wir so schnell nicht vergessen würden. Welcher Idiot in der Planungsabteilung hatte eigentlich die Idee im Sommer in ein Moor zu gehen? Sämtliche Mücken des Universums waren in dem Moor in dem wir uns rumgetrieben haben. Nicht das uns dieses noch nicht gereicht hätte. Sie hatten ihre Freunde, die Bremsen, mitgebracht. Notiz an mich selbst: „Der Apotheker hatte gelogen als er uns Autan verkauft hat“. Das teure Mittel hat aber auch absolut gar nichts bewirkt! Zum Schluss hatten sogar die Bremsen-Stiche einen Mücken-Stich. Unter Einsatz unseres Lebens haben wir die Autos aufgesucht und fotografiert.
Nach 11,5, unter erschwerten Bedingungen, zurückgelegten Kilometern waren wir erschöpft und glücklich am Auto. Wir werden noch lange an diesen tollen Tag zurückdenken. Tief im Moor, abseits der Wege, wurden vor einem halben Jahrhundert die wundervollen „Moorleichen“ von den ehemaligen Besitzern einfach ins Moor geschoben. Dieses war nichts Ungewöhnliches zu dieser Zeit. Jeder machte es! Und dort schlummern die ehemaligen Schönheiten der 50er und 60er Jahre noch genau dort, wo die ehemaligen Besitzer sie hinterlassen haben. Vergessen! Bis heute, denn wir haben sie wiederentdeckt.
Wir haben Autos der Marken VW, Fiat, NSU, Goggomobil, DKW, Ford und Opel entdeckt. Sie sind kaum wiederzukennen, stark eingesunken, mit der Umgebung verwachsen, verrotten sie zwischen Birken und Farnen. Sie rosten fröhlich vor sich hin und sind eins mit der wunderschönen Moorlandschaft geworden.