Zur Geschichte des Bunkers: Auf Anweisung des Nationalen Verteidigungsrates (NVR) erließ der Minister für Staatssicherheit Erich Mielke im Jahre 1967 eine Direktive 1/67. Die „geheime Kommandosache“ umriss alle zentralen Aufgaben und Tätigkeiten, die das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) im Mobilmachungs- und Ernstfall übernehmen sollte und wies die dafür notwendigen Vorbereitungen an. Ein wesentlicher Auftrag der Direktive war, die Tätigkeit der Staatssicherheit auch nach Ausbruch eines Krieges abzusichern.
Um eine umfassende Zerstörung oder Behinderung der Staatssicherheit zu vermeiden, sollten zur „dezentralen Entfaltung“ Ausweichobjekte errichtet werden. Im Zuge dieser Ausweichplanungen entstanden in allen 15 Bezirken der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) Ausweichführungsstellen (AFüSt) für die jeweiligen Bezirksverwaltungen der Staatssicherheit.
Lage, Art und Interieur dieser AFüSt sind durch die Direktive kongruent geregelt worden. Die Bunker sollten dem jeweiligen Leiter der Bezirksverwaltung und einem etwa 100 Personen starken Mitarbeiterstab als geschütztes Dienstobjekt dienen, von welchem vernetzt agiert werden konnte. Zusätzlich sollten Gebäude in der näheren Umgebung der Stasi-Bunker belegt und von einem Großteil der hauptamtlichen Mitarbeiter als Ausweichobjekt genutzt werden. Außerdem waren Schutzräume im regulären Dienstobjekt vorgesehen.
Nach der Wiedervereinigung und dem Abzug der Bundeswehr, die zunächst im gesamten Sperrgebiet zugange war, stand die Anlage für jedem zugänglich offen, es wurde viel geklaut und auch illegale Feierlichkeiten scheinen im Komplex stattgefunden zu haben. Wie auch bei anderen ähnlichen Anlagen, wurde das Objekt 2004 zurückgebaut, alle oberirdischen Anlagen restlos beseitigt und der Bunkerkomplex nur noch für Fledermäuse zugänglich hergerichtet. Viel konnte man nicht mehr sehen, denn die Kabel- und Metalldiebe haben ganze Arbeit geleistet. Dennoch bieten die Bilder einen tollen Überblick über die Reste dieses Bunkers.