Die Landesirrenanstalt wurde Anfang 1900 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Sie war zum damaligen Zeitpunkt eine für sich abgeschlossene Stadt für „Geisteskranke“. Sie lebten auf dem riesigen Gelände völlig abgeschottet von der Außenwelt, konnten dort arbeiten und standen unter ständiger Beobachtung von den Ärzten. Die Anlage bot Platz für ca. 1600 Patienten.
Alles was man zum Leben brauchte war dort vorhanden. Es gab dort: Eine Schlachterei, Wasser- und Elektrizitätswerk, einen markanten Wasserturm, Küchengebäude, Beamtenwohnhäuser, ein Wäschereigebäude, diverse Krankenhäuser und auch eine Kegelbahn. Sogar einen Friedhof mit Kapelle und eine Gärtnerei gab es dort.
Anfang der 1940er Jahre beginnt das erste dunkle Kapitel. Die Landesirrenanstalt wurde der Tötungsanstalt B. untergeordnet, hier hat das NS-Regime das Euthanasie Programm T4 durchgeführt. In diesem Programm wurden: geistig & körperlich Behinderte, Geisteskranke oder Asoziale Personen als unwertes Leben definiert und deren Vernichtung vorgesehen. Mehr als 1500 Leben wurden dadurch in dieser Anstalt ausgelöscht.
Im Ersten Weltkrieg diente die Anstalt zeitweise als Reservelazarett und während der großen Rezession musste sie sogar für einige Jahre geschlossen werden. Ab 1945 diente sie teilweise der Roten Armee bzw. später der GSSD als Militärhospital.
Seit dem Abzug der russischen Streitkräfte Ende der 1990er Jahre steht das gut 16 Hektar große Areal bis heute brach. Die Gebäude verfallen immer mehr und werden sich selbst überlassen.