Kinderheim O.

Bereits im Jahr 1824 wurde hier ein Landeswaisenhaus gebaut, in dem später kriminelle Kinder umerzogen werden sollten. Die damaligen Erziehungsmethoden sind aus heutiger Sicht unvorstellbar gewesen. Der Wille der Patienten wurde gebrochen, um diese wieder in das „normale“ Leben zu überführen. 

Als gängige Erziehungsmethoden wurde zum Beispiel Nahrungsentzug, körperliche Übergriffe, Isolierung, Strafarbeit und das Verharren in unnatürlichen Stellungen angewendet. 
Bei der Flucht eines Kindes wurde damals eine alte Kanone abgefeuert, die den Fluchtversuch in der Umgebung signalisieren sollte.

Vor dem zweiten Weltkrieg wurden hier „asoziale und arbeitsunwillige“ Erwachsene untergebracht. Die Menschen sollten in dieser „Korrektionsanstalt“ umgeformt werden.
Nach dem Krieg wurde dieser Ort als „Spezialkinderheim für schwer erziehbare Jugendliche“ weiter betrieben – bis zu seiner Schließung im Jahre 1989. 

Leider ist das Gebäude mit der Zeit baufällig geworden und in einem sehr schlechten Zustand. Man spürt aber immer noch die beklemmende Atmosphäre und bekommt eine Gänsehaut, wenn man die Stahlbetten im Kellerverlies sieht.