Chemiefabrik R.

Bereits von weitem ist diese gigantische Fabrik am Horizont zu erkennen. Die riesigen Schornsteine weisen einem den Weg dorthin.

Eine schmale Straße führt direkt zu diesem Industrie-Monster und uns in eine andere Welt. Eine riesige 100m lange und ca. 25m hohe Halle ist der Blickfang des Geländes und lädt zum Fotografieren ein.

Mitten drin stehen 4 riesige Tanks und von überall pfeift der Wind durch das löchrige Dach. Überall gibt es etwas zu entdecken und die Motive wollen nicht enden. Einladend leuchtet das grüne Wasser im Auffangbecken der Säuretanks. Auch hier sind überall schöne Motive zu entdecken.

Auch Hollywood konnte sich dem Bann nicht entziehen. Viele Blockbuster wurden, Mangels vergleichbarer Gebäudekomplexe in Amerika, hier gedreht.

Im Jahre 1900 begann die Geschichte dieser Fabrik als Zementwerk. Aufgrund des vor Ort großen Kalksteinvorkommens war dieser Standort perfekt ausgewählt. Bis in die 1940er Jahre wurde hier Zement gebrannt. Kriegsbedingt stellte man unter Verwendung der noch bestehenden Drehrohröfen ab 1944 kriegswichtiges, synthetisches Aluminiumerz her.

Nach dem Krieg wurde fast alles demontiert was man zu Geld machen konnte. Die sowjetischen Besatzer ließen nur leere Hallen und die Drehrohrofen-Anlage zurück. Ein paar Jahre später wurde ein neuer Versuch mit der Herstellung von Düngemittel gestartet. Dieses war so hochwertig, dass man sehr viel Geld mit dem Export in den Westen verdienen konnte. Jahre später formte man das Gelände durch Neubauten und Erweiterungen zu einem mächtigen Chemiewerk. Sinkende Absatzzahlen und zwielichtige Investoren ließen die Mitarbeiterzahlen stetig von einst 250 auf zum Schluss 30 sinken.

Im Januar 2000 schlossen sich die Tore des Werks endgültig.

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