Im angrenzenden Wald versteckt liegt die „Stadt im Wald“. Eine eigene, von der Umgebung völlig autarke Stadt mit Wohnhäusern, Hallen, Kinos und einer Schule. Weit über 10.000 Menschen lebten einst dort, ruhig war es selten. Sie war die Heimat sowjetischer Soldaten, in den Hallen standen Kampfpanzer und Geländefahrzeuge, in den Kinos amüsierten sich die Angehörigen.
Es war eine der größten Sowjet-Garnisonen außerhalb der Sowjetunion, Stützpunkt einer großen Panzerdivision, fast 40 Jahre lang lebten hier Soldaten der „Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“, bis sie Anfang 1990 wieder abzogen.
Seither verfällt die verlassene „Stadt im Wald“. Doch auch heute gibt es noch Leben hier. Beim durchlaufen dieses Geländes, begegnet man Damwild, wild lebenden Schafen oder Wildschweinen.
Die „Stadt im Wald“ bestand aus hunderten Gebäuden. Die meisten Gebäude wurden schon abgerissen, aber vieles steht noch. Die Soldaten wurden in enge Kasernenstuben gepfercht. Als Heizung dienten die zum Teil noch dort stehenden Kanonenöfen. Die Offiziere wohnten in schicken Holzhäusern, die zum Teil immer noch an ihrer alten Stelle stehen. Toll anzusehen ist die Sporthalle mit den umgestürzten Basketballkörben. Die dazugehörige Schule wartet scheinbar darauf, dass der Unterricht bald wieder losgeht.
Viele Wände sind schon morsch, mancher Boden mürbe – und sollte besser nicht mehr betreten werden. Und das gerade mal 28 Jahre nach dem Abzug der Sowjettruppen. Es scheint, als wäre diese Garnison niemals für die Ewigkeit angelegt gewesen. Die Natur holt sich die „Stadt im Wald“ zurück, bald wird sie ganz verschwunden sein, so wie die Menschen, die sie vor Jahren verließen.