Zinnmine R.

Mitten in einem traumhaften Wald stehen die Überreste einer alten Zinnmine, die wir nach einer sehr langen Anfahrt endlich erreicht haben. Die ehemaligen Gebäude des Bergwerks, mit einer angrenzenden Aufbereitungsanlage, ragen wie Skelette aus dem Boden. Hier wurden früher Zinnerze, Uran, Arsen und Mangan abgebaut. Weil die Kriegsmaschinerie im Deutschen Reich dringend diese Rohstoffe benötigte, wurde 1940 die Zinnmine in Betrieb genommen. Zur damaligen Zeit war die Anlage, die das Zinnerz vom Granitstein trennen sollte, eine der modernsten Anlagen. Die Fördermenge blieb aber weit hinter den Erwartungen zurück. Es wurden nur 107 Tonnen Rein-Zinn während der gesamten Zeit gefördert.

Die Aufbereitungsanlage konnte erst im Jahr 1943 in Produktion gehen, da die notwendigen Baumaterialien kriegsbedingt fehlten. Die Baukosten der Anlage haben über 11 Millionen Reichsmark betragen.Bis heute ist die Aufbereitungsanlage als mehrstöckige Konstruktion aus Stahlbeton im Wald erkennbar. Auch das runde Becken des Schlammverdichters ist noch erhalten geblieben. Weiterhin gab es ein Erz-Lager und eine Anlage für die Erzwäsche, die fast vollständig verschwunden sind.Während des Krieges, in der Zeit von 1940 bis 1945, arbeiteten hier bis zu 300 französische und russische Kriegsgefangene. Die Holz-Baracken der Zwangsarbeiter sind heute zwar verschwunden – aber die Fundamente der Baracken befinden sich noch im Wald.

Als die Produktion vollständig lief, arbeiteten 800 Menschen in dieser Mine.Gegen Ende des Krieges, im März 1945, wurde der Betrieb für immer eingestellt und die Zinnmine komplett demontiert und auf andere Bergwerke verteilt.

Seit dieser Zeit zerfällt die Anlage zusehends.

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